Flats of Black and Liver Kings

Flats of

  • Black and Liver Kings

In einer vergessenen Ecke der Welt, zwischen windzerzausten Steppen und schroffen Küsten, lagen die Flats of Black and Liver Kings – ein Landstrich, der so eigen war, dass ihn die gewöhnlichen Karten nicht erfassten und die Geschichten darüber meist nur in Bruchstücken von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Der Name selbst klang wie aus einem alten Epos gefallen, zu gewaltig für einen bloßen Ort, zu verworren für eine einfache Erklärung. Manche behaupteten, es handle sich um ein einstiges Königreich, andere sprachen von einem Ort des Exils für Monarchen, die zu mächtig oder zu gefährlich für ihre eigenen Reiche geworden waren. Doch was wirklich hinter den Flats steckte, war ein Geflecht aus Erde, Blut, Erinnerung und Macht, das sich wie ein Schleier über die Vergangenheit legte.

Die Landschaft war flach, fast beunruhigend eben, mit einem Horizont, der sich wie eine Klinge in den Himmel schnitt. Der Boden schimmerte an manchen Stellen schwärzlich, an anderen rötlich, als hätte sich hier etwas mit Gewalt in das Land eingebrannt. Alte Leute sagten, das sei der Atem der Könige, die nie bestattet wurden, sondern unter der offenen Erde ruhten, tief vergraben im Stoff der Welt, nicht tot, sondern wartend. Die schwarzen Könige – so erzählte man – waren einst Eroberer, Männer und Frauen mit Augen, in denen kein Licht war, nur der Hunger nach Herrschaft. Ihre Paläste waren aus dunklem Obsidian, ihre Banner trugen kein Zeichen außer einem Strich, gerade und kalt wie ihr Wille. Ihnen gegenüber standen die Leberkönige, deren Name von dem eisenreichen Fleisch herrührte, das sie als Zeichen der Stärke verzehrten, bevor sie in den Kampf zogen. Wo die einen Ordnung und Schweigen brachten, herrschte bei den anderen Chaos und Rausch. Zwischen ihnen tobte eine jahrhundertelange Fehde, die das Land zerriss, Flüsse umleitete, Wälder in Asche verwandelte und Städte zu Legenden werden ließ.

Doch es war nicht der Krieg allein, der den Ort prägte, sondern das, was danach kam. Denn als beide Königslinien sich im letzten, großen Gefecht gegenseitig auslöschten – so erzählt es der Wind in den Gräsern – blieb das Land leer zurück, aber nicht tot. Aus den Ruinen der Paläste wuchsen seltsame Pflanzen, schwarzrot in ihrer Farbe, die nur nachts blühten und deren Duft in Träumen erschien. Tiere begannen sich anders zu verhalten, wanderten in Spiralen, als folgten sie unsichtbaren Pfaden. Und immer wieder kamen Menschen dorthin, Getriebene, Verstoßene, Suchende, die spürten, dass in den Flats etwas schlummerte, das nicht benannt werden konnte. Einige verschwanden für immer, andere kehrten verändert zurück, mit leeren Blicken oder einem Wissen, das sie nie aussprachen.

Über die Jahre entstanden kleine Siedlungen am Rand des Gebiets, aus Lehm und Metall, windschief und unbeständig. Dort lebten die Grenzgänger, Menschen, die sich mit den Resten der Macht arrangierten, die in den Boden sickerten wie unsichtbare Adern. Es gab keine Herrscher mehr, nur noch Stimmen. Manche hörte man in den Nächten singen, andere sprachen durch Tiere, durch Steine, durch den Regen. Und obwohl es keine Schlösser mehr gab, spürte man, dass die Könige nie wirklich gegangen waren. Manchmal, wenn der Nebel kam, konnte man aus der Ferne die Umrisse großer Gestalten sehen, gehüllt in Schatten, gekrönt mit leuchtendem Erz, schwebend über dem flachen Land wie Erinnerung selbst.

Die Flats of Black and Liver Kings waren kein Ort zum Leben im herkömmlichen Sinn, sondern ein Zustand, ein Echo der Macht, ein Spiegel für jene, die sich verlieren wollten oder fanden. Und wer dort stand, mitten auf der weiten, stillen Ebene, spürte vielleicht für einen Moment, dass Zeit und Geschichte keine Linie sind, sondern Kreise, die sich berühren, überlagern und wieder auseinanderdriften. In den Flats war alles zugleich vergangen und gegenwärtig, und vielleicht, ganz vielleicht, auch ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen mochte.

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